Road to Green: Smartes Wassermanagement – KI & Co im Einsatz 

Wie kann die Bau- und Immobilienbranche dazu beitragen, die knappe Ressource Wasser intelligenter und nachhaltiger zu nutzen und wie können Daten und digitale Werkzeuge dabei unterstützen? Dieses Thema in das Bewusstsein zu bringen und Lösungsansätze zu verbreiten, hat sich der Verein PropTech Powerhouse e. V. als ein Ziel gesetzt und gemeinsam mit dem Mittelstand-Digitalzentrum Rheinland am Dienstag, 27. August 2024 in den Rotonda Business Club Köln eingeladen. 

Quelle: https://unric.org/de/17ziele/

Sauberes Wasser ist Ziel Nr. 6 unter den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der UNO! Die Bedeutung der Ressource Wasser für unsere Wirtschaft und unseren Lebensstil wird aber immer noch unterschätzt und wenig beachtet: 

  • Nur 3 % unseres Wassers auf der Erde ist Süßwasser – nur 0,03%(!) unseres Wassers auf der Erde ist Trinkwasser. Der Bedarf aber steigt – auch durch die Digitalisierung und KI: Rechenzentren und Datenspeicher benötigen Wasser zur Kühlung. Gleichzeitig gehen große Mengen Trinkwasser schon beim Transport zum Verbraucher verloren (10 % in Deutschland, bis zu 50 % in anderen europäischen Ländern), durch den Klimawandel sinken die Vorräte in vielen Regionen. 
  • Versicherungen in Deutschland zahlen 3,8 Mrd. EUR jährlich für Folgekosten von Wasserschäden durch Leckagen in Gebäuden (Schadensbeseitigung, Betriebsunterbrechungen, Umsatzausfälle) 
  • Wenn es um Einsparung von Energie und CO₂ geht, stehen die fossilen Energieträger und z. B. der CO2-Ausstoss von Gebäuden und Verkehr im Fokus – weniger die Erwärmung zu Warmwasser und die Aufbereitung von Abwasser, die immer aufwendiger wird. Beide Verfahren kosten auch Energie und emittieren CO₂. Dabei liegt der Anteil von Warmwasser zwischen 25 % und 40 % des gesamten Wasserverbrauchs eines Haushalts (https://www.viessmann.de/de/wissen). 

 

Diese Veranstaltung zeigte: In smartem Wassermanagement steckt ein wesentlicher Hebel zur Dekarbonisierung des Bestandes und zur Erreichung der eigenen ESG-Ziele – und digitale Werkzeuge und KI sind am Markt verfügbar und schon im Einsatz, 

Zum einen Wassertechnologie – im Impulsvortrag: „Kostenersparnis & Dekarbonisierung mit Wassertechnologie“ gab Mr. Water Şenol Ağaç (Sustainable Water Consulting) einen Überblick: 

  • Digitale Sensoren (IoT), die z. B. am Hauptzähler im Gebäude angebracht werden können und minütlich selbständig Daten an eine Zentrale senden. Dort werden diese mit KI analysiert, um Muster und Abweichungen zu entdecken und sich anbahnende Leckagen in den Leitungen frühzeitig zu erkennen.  
  • Smarte Toiletten, die mit digitalen Sensoren den Wasserverbrauch optimieren 
  • Schonung von Trinkwasser durch Wiederaufbereitung von gebrauchtem Wasser im Gebäude, z. B. vom Duschen (Grauwasser) in digital gesteuerten Anlagen. Hier besteht zusätzlich die Möglichkeit von Wärmerückgewinnung. Dieses Wasser kann dann z. B. für die Gartenbewässerung oder Toilettenspülung benutzt werden – statt wertvollem Trinkwasser.  

Zum anderen mit Datenmanagement: Den Use Case: „Leckagen erkennen in Echtzeit“
stellte Raymond Tieman von smartvatten vor: 

„If you can´t measure it, you can´t improve it“ – dieses Zitat wird Peter Drucker zugeschrieben, dem Pionier der modernen Management-Lehre. Für den Wasserverbrauchskreislauf – vom Wasserversorger zur Verbrauchsstelle und von dort zurück als Abwasser in die Kläranlage und erneute Einspeisung – liegen oft noch wenig konsistente und durchgängige Daten vor. So werden Leckagen, die Wasserverluste und Schäden an Gebäuden zur Folge haben können, oft erst spät sichtbar, wenn der Schaden schon groß ist. Digitale Sensoren, die an verschiedenen Stationen des Wasserverbrauchskreislaufs den Durchfluss messen und diese Daten an eine Zentrale melden, wo sie mithilfe von KI analysiert werden, steigern die Effizienz des Systems und weisen frühzeitig auf Leckagen hin. Diese Systeme kommen sowohl bei Wasserversorgern zum Einsatz, als auch bei Bestandshaltern, die damit auch selbst die Wasserversorgung überwachen können. So entsteht eine Basis, um die Effizienz der Wassernutzung in den eigenen Immobilien, Portfolien und Projekten weiter zu steigern und Wasser- und Energiekosten sowie die CO₂-Emissionen zu reduzieren. 

 

Fazit:  

Da es noch wenig gesetzliche Vorgaben in diesem Bereich gibt, können aktuell hauptsächlich die Argumente Kosteneinsparung und Nachhaltigkeit die Akteure der Immobilienwirtschaft überzeugen, in Wassertechnologie und Datenmanagement zu investieren. Dabei lassen sich diese Maßnahmen auch zertifizieren, sodass sie für das ESG-Reporting eingesetzt werden können – im Bestand und beim Neubau. 

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